Für das Wintersemester 2024-2025 haben wir eine neue Reihe von Führungen in München geplant, die von Oktober 2024 bis Februar 2025 einmal monatlich stattfinden werden. Es handelt sich um aktuelle Ausstellungen, die in verschiedenen Museen präsentiert werden und von "Incontrianern" besucht werden (max. 20 Teilnehmer), die sich regelmäßig treffen und Spaß am vielfältigen kulturellen Angebot in der Stadt haben.
Sie werden vom Münchener Kunsthistoriker Dr. Gerhard Wohlmann geführt, der Sie sachlich und kompetent, aber auch humorvoll und légère durch die verschiedenen Ausstellungen begleiten wird. Worum es geht und was Sie erwartet, entnehmen Sie bitte den nachstehenden Beschreibungen.
Die Teilnahme an 5 Führungen kostet 100 € pro Person exklusive Eintrittskarten, die Sie sich bitte selbst vor Ort besorgen. Die Buchung einzelner Führungen ist nicht möglich. Sie haben aber die Möglichkeit, wenn Sie mal verhindert sind, jemanden an Ihrer Stelle teilnehmen zu lassen. Die Treffpunkte sind immer im Kassenraum der jeweiligen Museen, in der Hypo Kunsthalle im oberen Stock, im Eingangsbereich zur Ausstellung, an den angegebenenTagen und Uhrzeiten.
Wenn Sie Interesse haben, teilzunehmen und die Termine zu erfahren, schreiben Sie bitte eine E-mail an incontri@incontri.de.
Oktober
ANDY WARHOL & KEITH HARING
PARTY OF LIFE
Museum Brandhorst
Juni 2024 bis 26. Januar 2025
Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und (Selbst-) Vermarktungsgenies: Andy Warhol und Keith Haring gehören nicht nur zu den berühmtesten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten auch die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses und in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Trotz großem Altersunterschied und unterschiedlichen Stilen waren die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Sie begegneten sich in der New Yorker Kunst- und Clubbingszene und beeinflussten einander – und viele andere.
Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich den beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: „Party of Life“ erzählt vom Kosmos der 1980er-Jahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung die Künstlerfreundschaft der beiden nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.
Die Ausstellung zeigt über 120 Werke von Warhol und Haring, Kollaborationen zwischen den beiden sowie Arbeiten, die in Austausch mit Künstlern, Performern, Autoren oder Musik- und Modeikonen der Zeit entstanden sind. Neben Schlüsselwerken fokussiert sie dabei auch auf Film- und Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie von den Künstlern entworfene Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Damit eröffnet „Party of Life“ im Museum Brandhorst, das mit über 120 Werken die größte Warhol-Sammlung außerhalb der USA sowie ein wachsendes Konvolut an Haring-Arbeiten beherbergt, neue Blickwinkel auf beide Künstler.
November
Wiedereröffnung und Neugestaltung
Archäologische
Staatssammlung
Lerchenfeldstraße 2
Nach umfangreichen Planungs- und Baujahren und einer langen Schließung ab 2016 ist das Werk seit 2024 vollbracht: Die Archäologische Staatssammlung erstrahlt in neuem Glanz.
Neben der energetischen Sanierung wurde der Bau, der auf den Ursprungsentwurf des renommierten Architekturbüros von Werz, Ottow, Bachmann und Marx zurückzuführen ist, um eine fast 600 m² große unterirdische Sonderausstellungshalle erweitert, wie sie für München einmalig ist. Mit der Erweiterung wurde das international bekannte Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos betraut. Auf der Dachfläche des unterirdischen Neubaus wurden Garten und Spielplatz der benachbarten Kindertagesstätte angelegt. Auch die restlichen Kubendächer wurden begrünt, um Insekten aus dem benachbarten Englischen Garten eine Anflugstation zu bieten. Der Haupteingang des Museums wurde durch einen neuen Gebäudekubus akzentuiert, der markante Cortenstahl an der Fassade beibehalten.
Im Zuge der Generalsanierung gestaltete das ATELIER BRÜCKNER das gesamte Innenleben des Museums neu. Statt einer chronologischen Raumfolge fokussiert die Dauerausstellung nun auf Eckpunkte der Archäologie, die mit besonderen Themenschwerpunkten des Menschseins in Zusammenhang stehen. Präsentiert werden Kunst- und Alltagsobjekte, Grabbeigaben und Schatzfunde, die die bayerische Geschichte und die hier ansässigen Menschen von ihrem Beginn vor 250.000 Jahren bis heute beleuchten. Zu den Besonderheiten zählen ein 3.000 Jahre alter Einbaum von der Roseninsel, die Moorleiche aus der Gegend von Peiting und ein fast vollständig erhaltener hölzerner Brunnenschacht vom Münchner Marienhof.
Dezember
MIX & MATCH. DIE SAMMLUNG NEU ENTDECKEN
3.Teil
Pinakothek der Moderne
15.09.2022 ‐ 31.12.2024
Zum 20-jährigen Jubiläum der Pinakothek der Moderne präsentiert sich die Sammlung Moderne Kunst neu auf 3.600 qm Ausstellungsfläche mit rund 350 Werken von mehr als 150 Künstlern. Unter dem programmatischen Ausstellungstitel MIX & MATCH begegnen sich Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst erstmals in epochen- und medienübergreifenden Themenräumen. Kunstwerke aus 120 Jahren eröffnen in unkonventionellen Gegenüberstellungen lebendige Perspektiven auf zentrale Fragestellungen unserer Gegenwart.
Januar
NEUE KUNST
München und der Jugendstil
Hypo Kunsthalle
10. Oktober 2024 – 23. März 2025
Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Künstler:innen wie Richard Riemerschmid, Hermann Obrist oder Margarethe von Brauchitsch wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte. Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für die Kunst und das Design der Moderne. Mit Objekten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Februar
VISUAL INVESTIGATIONS
ZWISCHEN AKTIVISMUS, MEDIEN UND GESETZ
Architekturmuseum / Pin. d. Moderne
10. OKTOBER 2024 – 9. MÄRZ 2025
Menschenrechtsverletzungen sind im öffentlichen Diskurs visuell so präsent wie nie zuvor. Smartphones, Satelliten, Überwachungs- und Polizeikameras produzieren gigantische Mengen an audio-visuellem Material, das gewalttätige und repressive Vorfälle sowie andauernde Ungerechtigkeiten dokumentiert. Das Aufkommen datengestützter Quellen führt auch zu einer bedeutenden Verlagerung von der traditionellen mündlichen Zeugenaussage hin zu visuellen Beweisen in der journalistischen, juristischen und anwaltschaftlichen Arbeit – damit einher geht ein grundlegender methodischer Wandel in der Interpretation und Präsentation des Materials.
Nachrichtenredaktionen, Staatsanwaltschaften und große Menschenrechtsorganisationen befassen sich deshalb zunehmend mit der Verarbeitung und Kontextualisierung solcher Daten, sowohl im Rahmen aktueller Ereignisse als auch längerfristiger Berichterstattungen und Verfahren. Um eine umfassende Darstellung kontroverser Sachverhalte zu gewährleisten, nutzt die "Visual Investigation" dabei eine Reihe von Werkzeugen, um Video- und Bildinhalte mit Menschen, Orten und Geschehnissen zu verknüpfen. Unter diesem sich derzeit etablierenden Begriff arbeiten Architekt*innen, Filmemacher*innen und Softwareentwickler*innen etwa mit Hilfe von Raumanalyse und 3D-Modellierung an der Aufdeckung und Sichtbarmachung von Gewalt und Zerstörung.
Das Architekturmuseum der TUM widmet sich mit seiner geplanten Ausstellung dem noch jungen Tätigkeitsfeld der „Visual Investigations“ und zeigt anhand von Fallbeispielen, welche Rolle die Architektur zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz einnimmt, um für Recht und Verantwortlichkeit einzustehen. Kritisch betrachtet werden dabei vor allem die Demografie des Feldes, die Themen- und Konfliktschwerpunkte bestimmt, sowie Subjektivität und Kontroverse um entstehende Narrative. Gezeigt werden unter anderem Recherchen zu Internierungslagern in Chinas Region Xinjiang, Polizeigewalt in den USA oder Folgen der Klimakatastrophe für pazifische Inselstaaten.
Bei Interesse schreiben Sie bitte eine Email an incontri@incontri.de.
Für das Wintersemester 2024-2025 haben wir eine neue Reihe von Führungen in München geplant, die von Oktober 2024 bis Februar 2025 einmal monatlich stattfinden werden. Es handelt sich um aktuelle Ausstellungen, die in verschiedenen Museen präsentiert werden und von "Incontrianern" besucht werden (max. 20 Teilnehmer), die sich regelmäßig treffen und Spaß am vielfältigen kulturellen Angebot in der Stadt haben.
Sie werden vom Münchener Kunsthistoriker Dr. Gerhard Wohlmann geführt, der Sie sachlich und kompetent, aber auch humorvoll und légère durch die verschiedenen Ausstellungen begleiten wird. Worum es geht und was Sie erwartet, entnehmen Sie bitte den nachstehenden Beschreibungen.
Die Teilnahme an 5 Führungen kostet 100 € pro Person exklusive Eintrittskarten, die Sie sich bitte selbst vor Ort besorgen. Die Buchung einzelner Führungen ist nicht möglich. Sie haben aber die Möglichkeit, wenn Sie mal verhindert sind, jemanden an Ihrer Stelle teilnehmen zu lassen. Die Treffpunkte sind immer im Kassenraum der jeweiligen Museen, in der Hypo Kunsthalle im oberen Stock, im Eingangsbereich zur Ausstellung, an den angegebenenTagen und Uhrzeiten.
Wenn Sie Interesse haben, teilzunehmen und die Termine zu erfahren, schreiben Sie bitte eine E-mail an incontri@incontri.de.
Oktober
ANDY WARHOL & KEITH HARING
PARTY OF LIFE
Museum Brandhorst
Juni 2024 bis 26. Januar 2025
Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und (Selbst-) Vermarktungsgenies: Andy Warhol und Keith Haring gehören nicht nur zu den berühmtesten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten auch die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses und in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Trotz großem Altersunterschied und unterschiedlichen Stilen waren die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Sie begegneten sich in der New Yorker Kunst- und Clubbingszene und beeinflussten einander – und viele andere.
Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich den beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: „Party of Life“ erzählt vom Kosmos der 1980er-Jahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung die Künstlerfreundschaft der beiden nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.
Die Ausstellung zeigt über 120 Werke von Warhol und Haring, Kollaborationen zwischen den beiden sowie Arbeiten, die in Austausch mit Künstlern, Performern, Autoren oder Musik- und Modeikonen der Zeit entstanden sind. Neben Schlüsselwerken fokussiert sie dabei auch auf Film- und Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie von den Künstlern entworfene Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Damit eröffnet „Party of Life“ im Museum Brandhorst, das mit über 120 Werken die größte Warhol-Sammlung außerhalb der USA sowie ein wachsendes Konvolut an Haring-Arbeiten beherbergt, neue Blickwinkel auf beide Künstler.
November
Wiedereröffnung und Neugestaltung
Archäologische
Staatssammlung
Lerchenfeldstraße 2
Nach umfangreichen Planungs- und Baujahren und einer langen Schließung ab 2016 ist das Werk seit 2024 vollbracht: Die Archäologische Staatssammlung erstrahlt in neuem Glanz.
Neben der energetischen Sanierung wurde der Bau, der auf den Ursprungsentwurf des renommierten Architekturbüros von Werz, Ottow, Bachmann und Marx zurückzuführen ist, um eine fast 600 m² große unterirdische Sonderausstellungshalle erweitert, wie sie für München einmalig ist. Mit der Erweiterung wurde das international bekannte Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos betraut. Auf der Dachfläche des unterirdischen Neubaus wurden Garten und Spielplatz der benachbarten Kindertagesstätte angelegt. Auch die restlichen Kubendächer wurden begrünt, um Insekten aus dem benachbarten Englischen Garten eine Anflugstation zu bieten. Der Haupteingang des Museums wurde durch einen neuen Gebäudekubus akzentuiert, der markante Cortenstahl an der Fassade beibehalten.
Im Zuge der Generalsanierung gestaltete das ATELIER BRÜCKNER das gesamte Innenleben des Museums neu. Statt einer chronologischen Raumfolge fokussiert die Dauerausstellung nun auf Eckpunkte der Archäologie, die mit besonderen Themenschwerpunkten des Menschseins in Zusammenhang stehen. Präsentiert werden Kunst- und Alltagsobjekte, Grabbeigaben und Schatzfunde, die die bayerische Geschichte und die hier ansässigen Menschen von ihrem Beginn vor 250.000 Jahren bis heute beleuchten. Zu den Besonderheiten zählen ein 3.000 Jahre alter Einbaum von der Roseninsel, die Moorleiche aus der Gegend von Peiting und ein fast vollständig erhaltener hölzerner Brunnenschacht vom Münchner Marienhof.
Dezember
MIX & MATCH. DIE SAMMLUNG NEU ENTDECKEN
3.Teil
Pinakothek der Moderne
15.09.2022 ‐ 31.12.2024
Zum 20-jährigen Jubiläum der Pinakothek der Moderne präsentiert sich die Sammlung Moderne Kunst neu auf 3.600 qm Ausstellungsfläche mit rund 350 Werken von mehr als 150 Künstlern. Unter dem programmatischen Ausstellungstitel MIX & MATCH begegnen sich Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst erstmals in epochen- und medienübergreifenden Themenräumen. Kunstwerke aus 120 Jahren eröffnen in unkonventionellen Gegenüberstellungen lebendige Perspektiven auf zentrale Fragestellungen unserer Gegenwart.
Januar
NEUE KUNST
München und der Jugendstil
Hypo Kunsthalle
10. Oktober 2024 – 23. März 2025
Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Künstler:innen wie Richard Riemerschmid, Hermann Obrist oder Margarethe von Brauchitsch wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte. Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für die Kunst und das Design der Moderne. Mit Objekten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Februar
VISUAL INVESTIGATIONS
ZWISCHEN AKTIVISMUS, MEDIEN UND GESETZ
Architekturmuseum / Pin. d. Moderne
10. OKTOBER 2024 – 9. MÄRZ 2025
Menschenrechtsverletzungen sind im öffentlichen Diskurs visuell so präsent wie nie zuvor. Smartphones, Satelliten, Überwachungs- und Polizeikameras produzieren gigantische Mengen an audio-visuellem Material, das gewalttätige und repressive Vorfälle sowie andauernde Ungerechtigkeiten dokumentiert. Das Aufkommen datengestützter Quellen führt auch zu einer bedeutenden Verlagerung von der traditionellen mündlichen Zeugenaussage hin zu visuellen Beweisen in der journalistischen, juristischen und anwaltschaftlichen Arbeit – damit einher geht ein grundlegender methodischer Wandel in der Interpretation und Präsentation des Materials.
Nachrichtenredaktionen, Staatsanwaltschaften und große Menschenrechtsorganisationen befassen sich deshalb zunehmend mit der Verarbeitung und Kontextualisierung solcher Daten, sowohl im Rahmen aktueller Ereignisse als auch längerfristiger Berichterstattungen und Verfahren. Um eine umfassende Darstellung kontroverser Sachverhalte zu gewährleisten, nutzt die "Visual Investigation" dabei eine Reihe von Werkzeugen, um Video- und Bildinhalte mit Menschen, Orten und Geschehnissen zu verknüpfen. Unter diesem sich derzeit etablierenden Begriff arbeiten Architekt*innen, Filmemacher*innen und Softwareentwickler*innen etwa mit Hilfe von Raumanalyse und 3D-Modellierung an der Aufdeckung und Sichtbarmachung von Gewalt und Zerstörung.
Das Architekturmuseum der TUM widmet sich mit seiner geplanten Ausstellung dem noch jungen Tätigkeitsfeld der „Visual Investigations“ und zeigt anhand von Fallbeispielen, welche Rolle die Architektur zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz einnimmt, um für Recht und Verantwortlichkeit einzustehen. Kritisch betrachtet werden dabei vor allem die Demografie des Feldes, die Themen- und Konfliktschwerpunkte bestimmt, sowie Subjektivität und Kontroverse um entstehende Narrative. Gezeigt werden unter anderem Recherchen zu Internierungslagern in Chinas Region Xinjiang, Polizeigewalt in den USA oder Folgen der Klimakatastrophe für pazifische Inselstaaten.
Bei Interesse schreiben Sie bitte eine Email an incontri@incontri.de.
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